04 Nov Ist das diese Demokratie?
Ein Kommentar zur US-Wahl
Die anstehende US-Wahl ist aus linker Sicht weniger eine Entscheidung zwischen Donald Trump oder Kamala Harris als eine Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Übel. Ein erneuter Sieg des rechten, rassistischen, sexistischen Hetzers Trump würde eine drastische Verschlechterung der Lebensrealität aller unterdrückten Gruppen in den USA und weltweit bedeuten. Besonders im derzeitigen Wahlkampf setzt er mit seinen unverhohlenen Angriffen gegen Minderheiten auf gesellschaftliche Spaltung und schürt bewusst Hass und Ungleichheit.
Aber auch mit Harris gäbe es wenig Grund zur Freude. Die Politikerin inszeniert sich zwar gerade erfolgreich als progressive #Girlboss, doch bei amerikanischen Linken ist sie weiterhin auf Grund ihrer Vergangenheit als autoritäre Staatsanwältin, welche auf hohe Verurteilungsraten und strenge Strafverfolgung setzte und ihren widersprüchlichen Wahlkampfversprechen, äußerst unbeliebt. Von ihr ist kein wirklicher sozialer Fortschritt zu erwarten, sondern höchstens kosmetische Reformen.
Klar, Harris ist »besser« bzw. »weniger schlimm« als Trump. Doch solche Maßstäbe führen zu Argumentationen wie »Die CDU ist immerhin besser als die AfD«, was den eigentlichen Anspruch an echte Veränderung schmälert.
Eins steht jedenfalls fest: Beide Optionen vertreten einen konservativen Status quo, der für viele Menschen, insbesondere Minderheiten und marginalisierte Gruppen, keine echte Perspektive bietet und ungebrochen die herrschenden Verhältnisse und die ausbeuterische kapitalistische, imperialistische Ordnung aufrechterhalten würde. Ist das diese sogenannte Demokratie? Pest oder Pocken, wählen Sie jetzt!
Olivia und Paula studieren Kunstgeschichte und sind im SDS Düsseldorf aktiv.